Episode 009
Klassik in Deutschland und China
Klassik ist cool und in China schon längst Teil der Jugendkultur. Während sich die älteren Generationen noch vergleichsweise wenig mit Mozart, Beethoven & Co. beschäftigten, sind Chinas Konzertsäle inzwischen gefüllt mit Klassik-Fans, die meist jünger als 30 Jahre sind. Das Interesse an westlicher Musik ist groß und wird gefördert mit Konzertbauten in moderner, aufregender Architektur. Chinesische Musiker haben den Anspruch, mit internationalen Standards mitzuhalten oder diese sogar zu übertreffen. Nicht zuletzt der Weltruhm des Starpianisten Lang Lang sorgt bei jungen Menschen immer noch für anhaltende Begeisterung für klassische Musik. Viele Eltern lassen ihre Kinder ein Instrument lernen, in der Hoffnung, dass diese eines Tages genauso erfolgreich werden.
Das Publikum in Asien ist größer und jünger als das in Europa. So entdeckt die deutsche Musikindustrie den Kontinent immer mehr als Markt für sich und sieht dort nicht selten ihre Zukunft. Viele renommierte Orchester touren inzwischen durch China, gastieren an Konzerthäusern in Millionenstädten. Zudem studieren an europäischen Musikhochschulen immer mehr ambitionierte Talente aus China. Entstanden ist ein reger Austausch zwischen Asien und Europa, der in der klassischen Musik immer öfter auch zu neuen Klangexperimenten führt.
China TeaTime lässt sich von inspirierenden Musikern aus China und Deutschland erklären, warum es für sie nichts Schöneres gibt als klassische Musik. Der Berliner Schüler Ron Maxim Huang erzählt uns von seinem Traum, als Pianist in den Konzertsälen der Welt aufzutreten und die Musiker vom Asian Art Ensemble nehmen uns mit auf eine Reise durch die Welt der fernöstlichen Instrumente. Wie Musikinstrumente, die auf den ersten Blick nicht zu einander passen, gemeinsam einen ganz besonders faszinierenden Klang ergeben, erfahren wir von der Schlagzeugerin Shengnan Hu und ihrem Mann, dem Violinisten Wei Lu.