Episode 007
Architektur-Trends in China und Deutschland
Wie wollen wir heute leben? So lautet die zentrale Frage, die sich viele Menschen stellen, die in Ballungszentren wohnen.
Das Reich der Mitte hat seit 2008 mehr Hochhäuser gebaut als alle anderen Länder auf dieser Welt. Auch was die Höhe anbelangt, ist China Weltmeister.
2016 standen 6 der 10 höchsten Wolkenkratzer in China. Und aktuell wird an mehr als 300 Hochhäusern gebaut, um die Nachfrage nach Büro-, Wirtschafts- und Wohnräumen zu befriedigen.
Das Nachbarschaftsverhältnis spielt in China eine große Rolle und ist auch ein Thema beim Bau neuer Wohnräume. Architekten haben sich das Modell der „Skygardens“ ausgedacht, bei dem innerhalb eines Gebäudes mehrere Wohnungen über Gärten miteinander verbunden sind.
Alternativ dazu sind die Tulou-Rundhäuser in Fujian ein gutes Beispiel. Sie existieren schon seit dem 4. Jahrhundert nach Christus und waren sowohl eine Trutzburg gegen Feinde als auch sehr widerstandsfähig gegen Wind und Wetter. Heute werden sie von Architekten wiederentdeckt und gelten als attraktiver Wohnraum – vor allem für Familien.
Ganz anders geht man in Deutschland mit Wohnungsknappheit und dem Wunsch nach sozialem Miteinander um. Aus der Idee der studentischen Kommune der 60er und 70er Jahre heraus entwickelten sich Wohnprojekte in Berlin, in denen gemeinschaftlich versucht wird eine Alternative zum vereinzelten Wohnen im Einfamilienhaus oder der Eigentumswohnung zu schaffen.
Einen eher individuellen Ansatz verfolgen die Bewohner von Tiny Houses, also winzigen Häusern. Sie versuchen auf möglichst kleinem Raum die Voraussetzung für größtmögliche Lebensqualität zu schaffen.
China TeaTime hat sich in China und Deutschland mit Architekten, Stadtplanern und Bewohnern von innovativen Wohnprojekten unterhalten und sie gefragt: Wie wollen wir heute leben?